Mit großer Spannung schloss ich mich heute einer Schulführung durch meine alte Penne an: Nachdem das Marie-Curie-Gymnasiums in den vergangenen zwei Jahren denkmal gerecht saniert wurde, können ab kommenden Schuljahr die Schülerinnen und Schüler wieder an ihrem alten Stammplatz in der Altstadt lernen. Neben einer neuen Dreifeld-Sporthalle erhielt das Gymnasium auch einen Erweiterungsbau, in dem die Fachkabinette sowie die Bibliothek und die Mensa der Schule untergebracht sind.
Ich selbst bin hier seit 1992 zur Schule gegangen – damals noch unter dem wenig klangvollen Namen 2. Gymnasium Dresden-Mitte. Mein Abitur legte ich 1998 dann allerdings schon am Marie-Curie-Gymnasium ab. In Würdigung ihrer wissenschaftlichen Leistung und ihres humanistischen Engagement hatten die Schülerinnen und Schülern den Namen der wohl bekanntesten Physikerin und zweifachen Nobelpreisträgerin für ihre Schule gewählt. Ungeachtet ihrer Leistungen, allein der Tatsache geschuldet, dass sie eine Frau war, konnte sich Marie Curie nur schwer in der wissenschaftlichen Welt ihrer Zeit durchsetzen. Noch 1911 wurde ihr nach Erhalt des zweiten Nobelpreises die Aufnahme in die französische Akademie der Wissenschaften verweigert. Umso schöner empfinde ich es heute wie damals, dass dieses Gymnasium ihren Namen trägt.
Besonders erfreut hat mich während des Rundgangs, dass das während meiner Zeit entwickelte Schullogo als bedeutendes Gestaltungselement im Schulhaus wiederkehrt. Es symbolisiert die Elektrobahnen in einem Atom. Gleichzeitig steht es für Gemeinschaft und Individualität, für Begegnung und Freiraum im schulischen Leben.