Wie geht es weiter mit den Schulen im Dresdner Süden?
[Artikel aus der SüdPost N° 1]
Die Ferien sind fast vorbei und noch immer ist Hochbetrieb an einigen Dresdner Schulen. Für fast 13 Mio. Euro werden wie jedes Jahr die dringlichsten Reparaturen an derzeit etwa 50 Schulgebäuden durchgeführt. Im Dresdner Süden sind vier Schulen von den Maßnahmen betroffen: Die 14., die 49. und die 71. Grundschule sowie das Berufsschulzentrum Elektrotechnik. Diese Maßnahmen sind jedoch gerade ausreichend, um den laufenden Betrieb zu sichern. Für die großen Investitionen bleibt der Sanierungsbedarf in ganz Dresden weiterhin bei etwa 650 Mio. Euro.
Dieser Sanierungsstau, der neue Schulnetzplan und die Entwicklungsaussichten im Stadtteil waren auch Thema beim letzten Stadtgespräch. Fachexpertise lieferten dieses Mal gleich zwei Gesprächspartnerinnen: Die beiden Stadträtinnen Annett Grundmann (CDU) und Dana Frohwieser (SPD). Beide sind nicht nur als Stadträtinnen mit dem Thema Schule betraut. Während Frau Grundmann sich als Vorsitzende des Kreiselternrats (KER) engagiert, ist Frau Frohwieser Bildungswissenschaftlerin an der TU Dresden.
Nachdem wir einige Einblicke in den Schulnetzplan bekamen, u.a. zum Ausbau bzw. der Auslagerung der 39. Grundschule und zur Neugründung des Gymnasiums Süd-West, konzentrierten wir uns auf einige Einzelstandorte. Die 49. Grundschule hatte beispielsweise bereits im letzten Haushalt Geld zur energetischen Sanierung bereitgestellt bekommen, allerdings wurde der Haushaltsposten anscheinend umgewidmet und das Geld ist bei anderen Posten verschwunden. Zudem erschwert der neue Denkmalschutzstatus zukünftige Baumaßnahmen. Die Sanierung wäre nun mit einiger Vorsicht 2017/18 zu erwarten. Vor dem Hintergrund der von der KER-Vorsitzenden Grundmann angesprochenen erhöhten Anmeldezahlen im Ortsamtsgebiet wäre der geschlossene Standort der 126. Grundschule dagegen neu zu diskutieren. Die hohe Schülerzahl macht sich auch bei der Auslastung des Vitzthum-Gymnasiums bemerkbar. Bis zu 28 Kinder, darunter zahlreiche Integrationskinder, fassen einige Klassen. Ein interfraktioneller Antrag ist laut Stadträtin Frohwieser dazu bereits in Planung. Auch das oft geforderte Prohliser Gymnasium könnte hier Entlastung bringen. In Puncto Sanierungsstau stehen dagegen die 46. Oberschule und das Gymnasium Plauen an Spitzenposition. Für letzteres ist Baubeginn im Schuljahr 2016/17.
Mit der Arbeit an der Schulnetzplanung und im gesamten Bereich Bildungspolitik sind mehrere Gremien betraut. Die rot-grün-rote Stadtratsmehrheit hat einen neuen Bildungsausschuss eingerichtet, zudem gibt es den Bildungsbeirat und die Beteiligung des Kreiselternrats. Es bleibt allerdings problematisch, sofern die Stadtverwaltung ihre Schülerzahlprognosen weiterhin niedrig ansetzt, alternative Berechnungen ausschlägt und der Stadtrat dann nur auf gegenwärtige Schieflagen reagieren kann. Das erschwert eine ausreichende Vorbereitung auf die tatsächlichen Schülerzahlen und die damit einhergehende Bereithaltung von Ausweichstandorten.