Antisemitismus entschieden bekämpfen

29. September 2025

Zu den aktuellen Zahlen antisemitischer Straftaten (Drs. 8/3781) in Sachsen erklären die justiz- und innenpolitischn Sprecher:innen Sophie Koch und Albrecht Pallas:

Sophie Koch, justizpolitische Sprecherin: “Die Zahlen zeigen klar: Antisemitismus ist in Sachsen ein ernstes Problem – egal, aus welchem ideologischen Spektrum er kommt. Wir brauchen starke Ermittlungsstrukturen, damit jede antisemitische Straftat konsequent verfolgt wird.” 

Ein wichtiger Baustein ist dabei die Zentrale Anlaufstelle für Opfer von Rechtsextremismus und Antisemitismus (ZORA) bei der Generalstaatsanwaltschaft Dresden. Sophie Koch: “ZORA muss weiter ausgebaut werden, und wir brauchen mehr Fortbildungen für alle Beschäftigten. Im Koalitionsvertrag haben wir klar festgehalten: Unsere Demokratie muss sich wirksam gegen ihre Feinde schützen – dafür braucht es starke Institutionen.“ 

Albrecht Pallas, innenpolitischer Sprecher: „Neben harter Strafverfolgung brauchen wir mehr Prävention. Wir müssen verhindern, dass antisemitische Vorurteile und Stereotype überhaupt erst verfangen. Dafür sind Demokratieprojekte unverzichtbar – sie leisten wichtige Aufklärung und stärken den Zusammenhalt.” 

Außerdem betont Pallas die Bedeutung der jüdischen Gemeinschaft in Sachsen: “Wir stehen fest an der Seite der jüdischen Gemeinden. Umso mehr freuen wir uns auf das ,Jahr der jüdischen Kultur‘ 2026, das die Vielfalt jüdischen Lebens in Sachsen sichtbar macht und ein starkes Signal gegen Antisemitismus sendet.“ 

Laut Landeskriminalamt wurden 2023 insgesamt 275 antisemitische Vorfälle registriert – ein vorläufiger Höchststand. Die politisch motivierte Kriminalität von rechts bleibt mit rund 200 Fällen jährlich das Hauptfeld antisemitischer Straftaten. Auffällig ist der Anstieg im Bereich sogenannter „ausländischer Ideologie“: von 9 Fällen im Jahr 2020 auf zuletzt 49.  
Ausführliche Zahlen finden sich in der Antwort auf die Kleine Anfrage Drs. 8/3781.