Mit großer Mehrheit wurde gestern vom Dresdner Stadtrat beschlossen, am Alten Leipziger Bahnhof eine Begegnungs-, Bildungs- und Gedenkstätte zum Gedenken an die Opfer der Schoah einzurichten. Von hier aus wurden 1942 und 1943 hunderte Dresdner Jüd:innen deportiert, auch nach Auschwitz – daran erinnert derzeit mit Emaille-Tafeln die Installation „Wann Wieviele Wohin“ des Dresdner Künstlers Dada Vadim.
Das jetzige Bekenntnis des Stadtrats ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem würdigen und lebendigen Gedenken und ein wunderbares Zeichen für die Förderung und den Austausch mit der jüdischen Kultur in Dresden. Die Jüdische Woche Dresden, die Aktivitäten des Hatikva e.V. und vieler anderer Akteure zeigen, wie stark das jüdische Leben in der Stadt verwurzelt ist. Ein fester, etablierter Gedenk-, Kultur- und Begegnungsort stärkt diese Wurzeln nicht nur, sondern ermöglicht auch die so wichtige Antisemitismus-Prävention. Dabei kann Dresden und seine jüdische Community auch auf die Unterstützung des Landes zählen: Im Ende letzten Jahres beschlossenen Doppelhaushalt konnte ich mit der SPD-Fraktion Sachsen erreichen, dass 2023 und 2024 die Stärkung des jüdischen Lebens und eines Kulturzentrums in Dresden mit insgesamt 350.000 Euro gefördert wird.