Als SPD-Fraktion haben wir in den letzten Monaten hart um das Maßnahmenpaket gegen den Lehrermangel gerungen. Wir waren und sind nicht von der Verbeamtung überzeugt. Trotzdem mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass unser Koalitionspartner darauf besteht. Wir konnten zwar durchdrücken, dass viele teilweise schon länger bestehenden Ungerechtigkeiten beseitigt werden (Stichwort DDR-Lehrer oder bessere Bezahlung für Grundschullehrer). Aber durch die Verbeamtung ist eine neue Gerechtigkeitslücke entstanden, für angestellte Lehrer/innen, die älter sind als 42 Jahre. Das ist vielen Betroffenen übel aufgestoßen. Das wissen wir nicht zuletzt durch viele Gespräche über dieses Problem mit Betroffenen.
Bereits beim Beschluss des Handlungsprogramms im März hatten wir das Versprechen abgegeben, bei der Bezahlung für die angestellten Lehrer eine Zulagen-Lösung zu finden. Dieses Versprechen lösen wir nun ein. Ab dem 1. Januar 2019 sollen alle nicht-verbeamtungsfähigen Lehrkräfte eine monatliche Zulage in Höhe von 170 Euro als Bestandteil ihres Grundgehaltes erhalten.
Die Verbeamtung wird durch diese Ausgleichszulage nicht sinnvoller. Sie bleibt langfristig teurer. Es wird eine neue bessergestellte Gruppe im Lehrerzimmer geschaffen. Die Nettolücke kann auch mit der Zulage nicht ausgeglichen werden. Dennoch – Sachsen verbeamtet ja nicht, um unsere älteren Lehrkräfte zu ärgern, sondern sozusagen aus Notwehr, weil alle anderen Bundesländer das auch tun. Die Zulage soll ein Signal der Anerkennung senden.
Wenn wir dieses Paket umgesetzt haben, werden wir uns dann mit aller Kraft einer qualitativen Verbesserung unseres Bildungssystems zuwenden können. Dabei ist ein nächstes Vorhaben, unseren Lehrkräften mehr Zeit zu verschaffen. Denn diese ist für gute Bildung neben Wertschätzung unabdingbar.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.spd-fraktion-sachsen.de/koalition-einigt-sich-auf-zulagen-fuer-angestellte-lehrer/