[Gastbeitrag von Dorothée Marth in der SüdPost N° 6]
In der Sitzung des Dresdner Jugendhilfeausschusses am 9. Juni wurde über neue Angebote für Schulsozialarbeit entschieden. Nachdem in den letzten Wochen die Auswertung der einzelnen Konzepte und die Anhörungen der sich bewerbenden freien Träger stattgefunden haben, konnte im Ausschuss nun der notwendige Beschluss gefasst werden.
Für insgesamt fünf Dresdner Schulen gibt es damit die Zusage, die notwendige kommunale Ko-Finanzierung zu übernehmen. Finanziert wird die Schulsozialarbeit über die Richtlinie des Freistaats Sachsen „Chancengerechte Bildung“. So steht ab Beginn des Schuljahres 2016/2017 eine Personalstelle für Schulsozialarbeit bei der 64. Oberschule, der 37. Grundschule, der Gemeinschaftsschule Pieschen, dem Gymnasium Bühlau und dem Gymnasium Bürgerweise zur Verfügung. Bereits im April und Mai dieses Jahres wurde an der 129. und 139. Grundschule die Einrichtung von Schulsozialarbeit komplett aus städtischen Mitteln zur Förderung freier Träger beschlossen. Möglich ist die Ausweitung der Schulsozialarbeit vor allem deshalb, weil die Fraktionen von SPD, Linken und Grünen die Kinder- und Jugendhilfe im Doppelhaushalt 2015/2016 deutlich gestärkt hatten.
Mit unserem Beschluss weiten wir das Handlungsfeld Schulsozialarbeit in Dresden deutlich aus. Das freut mich persönlich sehr. Als sozialpädagogisches Angebot und Schwerpunkt innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe (§13 Abs. 1 i.V.m. §1 Abs. 3 SGB VIII) ergänzt Schulsozialarbeit den Erziehungs- und Bildungsauftrag von Schule und leistet einen wichtigen Beitrag zur Begleitung der Schülerinnen und Schüler, zur Förderung ihrer Kompetenzen und zur Stabilisierung des Schulbesuchs. Dabei hat Schulsozialarbeit mit ihrem niedrigschwelligen und aufsuchenden Charakter insbesondere die Kinder und Jugendlichen im Blick, die beispielsweise aufgrund sozialer Benachteiligungen oder persönlicher Probleme besondere Unterstützung benötigen und leider oft durchs Raster fallen. Dabei ist die Notwendigkeit des Ausbaus von Schulsozialarbeit wegen der komplexer werdenden Anforderungen an Schülerinnen und Schüler, der wachsenden Inklusionsaufgaben, aber auch der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund, in der Fachwelt längst Konsens. Gut, dass wir als die politisch Handelnden endlich darauf reagieren können. Gespannt bin ich zudem auf das für 2017 angekündigte neue Landesprogramm zur Schulsozialarbeit, die es uns hoffentlich möglich macht, noch mehr Dresdner Schulen damit auszustatten. Die Liste der Schulen, die Bedarfe angemeldet haben, ist noch lang.