Politische Bildungsarbeit in Zeiten von Pegida, rassistischer Hetze und Demokratieverdrossenheit
Für die meisten Abgeordneten gehört das Werben um die Demokratie und für eine lebendige Zivilgesellschaft zum selbstverständlichen Alltagsgeschäft dazu. Mal macht man das beiläufig, mal durch längerfristiges Engagement. Für letzteres wurde ich am 11. Juli zum neuen Ersten Stellvertretenden Sprecher des Freundeskreises Herbert-Wehner-Bildungswerk gewählt.
Dem Herbert-Wehner-Bildungswerk bin ich seit vielen Jahren verbunden und unterstütze dessen politische Bildungsarbeit. Seit 2012 wirke ich auch im Vorstand der Trägervereine. Der Auftrag des Bildungswerks, das demokratische Verständnis bei Bürgerinnen und Bürgern zu stärken, liegt auch mir in meiner Arbeit sehr am Herzen. Die Zunahme von ausländerfeindlichen Protesten, die nicht selten von Verachtung der Demokratie und ihren Vertreter*innen begleitet wurde, zeigt deutlich, wie dringend notwendig diese Arbeit ist.
Gleichzeitig geht es auch darum, die Erinnerung an den in Dresden geborenen Sozialdemokraten Herbert Wehner wachzuhalten. Schließlich war er einer der bekanntesten Politiker der Bonner Republik und damit einer der besten Namensgeber für Einrichtungen zur politischen Bildung, die sich Dresden wünschen kann. Es ist eine Besonderheit, das Gedenken an Herbert Wehner in Dresden zu wahren, da seine Nachkriegsbiografie weitestgehend Teil der westdeutschen Geschichte ist und es ihm nicht mehr vergönnt war, seine Heimatstadt wiederzusehen. Passend in den Kontext dieser Ost-West-Geschichte, fragt das Wehnerwerk in seinem Themenjahr 25 Jahre deutsche Einheit – Wo muss der Osten hin?
Dass ich gerade in diesem Themenjahr die Funktion des Ersten Stellvertretenden Sprechers von Dr. Jürgen Schmude übernehmen durfte, hebt dieses Zusammenwachsen ebenfalls hervor. Auch Dr. Jürgen Schmude gehörte zu den wichtigen SPD-Politikern der 1970er und 80er, war Bundesminister in verschiedenen Ressorts und steht nun aus Altersgründen nicht mehr für das Ehrenamt im Freundeskreis zur Verfügung.